Kennt ihr das Gefühl, wenn man einfach nur weg will? Genau so geht es mir im Moment. Ich will raus aus dem Bauernkaff und rein in die Stadt, aber dabei jedem gerecht zu werden, ist nicht gerade ein Kinderspiel. Wohnung suchen, Wohnung bezahlen können, dann all die Unterlagen, die man für so nen Job braucht... Da sagt das Alter wirklich nichts über einen aus. Ich fühl mich wie n Kind, weil ich keinen Schimmer von Lohnsteuerkarte, Sozialversicherungsausweis und so weiter habe. Und dann noch Eltern, Freund und Freunde zufrieden stellen... Da war es in Neuseeland um einiges leichter. Da waren meine einzigen Sorgen, ob ich im 4- oder 6-Bett-Zimmer schlafen soll und mir was zum Essen bei McDonalds oder im Supermarkt holen soll.
Vielleicht sollte ich doch einfach auswandern. Ich vermisse die neuseeländische Freundlichkeit und Lockerheit. Da kann sich Deutschland ne fette Scheibe abschneiden.
Erst mal gute Nacht .
Sonntag, 27. Mai 2012
Montag, 14. Mai 2012
Nix ganzes und nix halbes
Da freut man sich, dass man nach 6 Monaten am anderen Ende der Welt endlich die Heimat und all die wichtigen Personen wieder sehen kann und dann wünscht man sich nach 3 Tagen, wieder abhauen zu können. Die einen freuen sich tagelang über deine Rückkehr, während die anderen nach 5 Minuten (wahrscheinlich auch noch gespielter) Freude dich fragen, was zum Teufel du hier tust. Und dann will man weg vom Land und in die Stadt ziehen, aber auf einmal versuchen diejenigen, die sich nicht mal über dich gefreut haben, dich zu überzeugen, hier zu bleiben. Wie soll man da noch durchblicken?!
Ich hab keinen Job, wohne mehr oder weniger allein mitten in der Pampa und versuche, es allen recht zu machen. Selbst denjenigen, die mich lieber am anderen Ende der Welt hätten als hier. Sind ja schließlich meine Eltern .
Nix ganzes, nix halbes. Land versus Stadt. Fernbeziehung versus Jeden-Tag-sehen. Familie versus Freunde und Freund. Arbeitslos versus Endlich-mal-was-verdienen.
Freitag, 4. Mai 2012
Nie zufrieden.
Warum
ist es immer dasselbe? Man befindet sich in einer langweiligen,
deprimierenden Lebenssituation, das Leben verändert sich, man freut
sich darauf und sobald man es hat, vermisst man das, was man hatte.
Und dann, sobald man sich an das neue gewöhnt hat, es anfängt zu
lieben, nimmt es auf einmal ein Ende und man muss sich wieder auf die
langweilige, deprimierende Vergangenheit vorbereiten.
Der
Mensch gibt sich nie zufrieden. Selbst wenn er das hat, was er
ursprünglich einmal wollte, ist es plötzlich nicht mehr so wichtig.
Man ist Single und will in einer Beziehung sein. Man ist in einer
Beziehung und will Single sein. Man ist zu Hause und hat Fernweh. Man
ist in der Ferne und hat Heimweh. Wieso ist der Mensch so?
Es
könnte uns wirklich schlimmer treffen, aber anstatt glücklich
darüber zu sein, dass wir – so banal es auch klingt – alleine
vor das Haus gehen können, ohne gleich überfallen oder angeschossen
zu werden, meckern wir ständig, wo es überall zwickt und juckt und
ziept. Und bei mir juckt es gerade überall, weil ich gefühlte
1.000.000 Mückenstiche habe. So viel dazu.
Außerdem
verlasse ich Neuseeland nun nach 6 Monaten und wünschte, ich würde
wieder ganz am Anfang dieser unglaublichen Reise stehen. Vor meiner
Reise konnte ich es kaum erwarten, endlich im Flieger zu sitzen. Am
anderen Ende der Welt angekommen, war ich erst mal überglücklich,
danach wollte ich einfach nur nach Hause und danach habe ich mich
langsam an dieses Land gewöhnt. Und jetzt habe ich mich so sehr
daran gewöhnt, dass ich angefangen habe, es zu lieben und auf einmal
nimmt die Reise ein Ende und ich muss mich wieder auf die
langweilige, deprimierende Vergangenheit vorbereiten.
Der
Mensch ist und bleibt unzufrieden. Egal wie reich oder gesund man
ist, irgendetwas gibt es immer zu bemängeln. Und vielleicht ist das
auch gerade der Antrieb. Immer auf der Suche nach etwas Besserem zu
sein. Aber manchmal sollten wir durchatmen, uns unser Leben vor Augen
halten und einfach nur glücklich sein. Auch wenn nicht alles perfekt
ist. Und genau das tue ich jetzt.
Dienstag, 1. Mai 2012
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen !
Vor
ungefähr 200 Jahren verriet Benjamin Franklin der Welt das Geheimnis
seines Erfolges: Was du heute kannst besorgen, meinte er, das
verschiebe nicht auf morgen. Das ist der Mann, der die Elektrizität
entdeckte. Man würde meinen, dass mehr Leute auf das hören, was er
zu sagen hatte. Ich weiß nicht, warum wir Sachen auf die lange Bank
schieben. Aber wenn ich raten soll, dann hat es wohl viel mit Angst
zu tun. Der Angst vor dem Versagen, der Angst vor Schmerzen, der
Angst davor, zurückgewiesen zu werden. Manchmal ist es nur die Angst
davor, eine Entscheidung zu treffen. Denn was ist, wenn man falsch
liegt und einen Fehler macht, den man nicht zurücknehmen kann?
Egal, wovor wir Angst haben, eins ist mit Sicherheit wahr: Wenn das Abwarten schließlich mehr weh tut als die Angst davor, eine Sache anzupacken, fühlt man sich, als ob einem jemand ein Messer in die Brust sticht.
Egal, wovor wir Angst haben, eins ist mit Sicherheit wahr: Wenn das Abwarten schließlich mehr weh tut als die Angst davor, eine Sache anzupacken, fühlt man sich, als ob einem jemand ein Messer in die Brust sticht.
Wer
zu spät kommt, den bestraft das Leben. Vorsorge ist besser als
Nachsorge. Wer zögert, der hat schon verloren. Wir können nicht so
tun, als wüssten wir Bescheid. Wir alle kennen die Sprüche, haben
gehört, was die Philosophen raten oder unsere Großeltern, wenn sie
uns gewarnt haben, dass wir keine Zeit vergeuden sollen. Oder auch
die verdammten Dichter, die uns etwas von „Carpe Diem“ erzählen.
Trotzdem müssen wir die Erfahrung manchmal erst selbst machen.
Wir
müssen unsere eigenen Fehler machen und daraus unsere eigenen Lehren
ziehen. Wir müssen die Chancen von heute unter den Teppich von
morgen kehren, bis es einfach nicht mehr geht. Bis wir dann
irgendwann selbst verstehen können, was Benjamin Franklin gemeint
hat: Dass es besser ist zu wissen als sich zu fragen. Dass es besser
ist, wach zu sein als zu schlafen. Und dass selbst das schlimmste
Versagen, selbst der größte nie wieder gut zu machende Fehler
tausend mal besser ist als es nie versucht zu haben.
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