Dienstag, 1. Mai 2012

Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen !


Vor ungefähr 200 Jahren verriet Benjamin Franklin der Welt das Geheimnis seines Erfolges: Was du heute kannst besorgen, meinte er, das verschiebe nicht auf morgen. Das ist der Mann, der die Elektrizität entdeckte. Man würde meinen, dass mehr Leute auf das hören, was er zu sagen hatte. Ich weiß nicht, warum wir Sachen auf die lange Bank schieben. Aber wenn ich raten soll, dann hat es wohl viel mit Angst zu tun. Der Angst vor dem Versagen, der Angst vor Schmerzen, der Angst davor, zurückgewiesen zu werden. Manchmal ist es nur die Angst davor, eine Entscheidung zu treffen. Denn was ist, wenn man falsch liegt und einen Fehler macht, den man nicht zurücknehmen kann?
Egal, wovor wir Angst haben, eins ist mit Sicherheit wahr: Wenn das Abwarten schließlich mehr weh tut als die Angst davor, eine Sache anzupacken, fühlt man sich, als ob einem jemand ein Messer in die Brust sticht.
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Vorsorge ist besser als Nachsorge. Wer zögert, der hat schon verloren. Wir können nicht so tun, als wüssten wir Bescheid. Wir alle kennen die Sprüche, haben gehört, was die Philosophen raten oder unsere Großeltern, wenn sie uns gewarnt haben, dass wir keine Zeit vergeuden sollen. Oder auch die verdammten Dichter, die uns etwas von „Carpe Diem“ erzählen. Trotzdem müssen wir die Erfahrung manchmal erst selbst machen.
Wir müssen unsere eigenen Fehler machen und daraus unsere eigenen Lehren ziehen. Wir müssen die Chancen von heute unter den Teppich von morgen kehren, bis es einfach nicht mehr geht. Bis wir dann irgendwann selbst verstehen können, was Benjamin Franklin gemeint hat: Dass es besser ist zu wissen als sich zu fragen. Dass es besser ist, wach zu sein als zu schlafen. Und dass selbst das schlimmste Versagen, selbst der größte nie wieder gut zu machende Fehler tausend mal besser ist als es nie versucht zu haben.

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